Röspel unterzeichnet Appell für die Freilassung von Yücel

Veröffentlicht am 03.03.2017 in MdB und MdL

Gemeinsam mit 163 Abgeordneten aller fünf im Bundestag vertretenen Parteien hat der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel einen offenen Brief an den türkischen Botschafter in Berlin unterzeichnet, in dem die schnelle Freilassung des in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel gefordert wird. „Ich bin schockiert über den Umgang mit Journalisten und regierungskritischen Bürgern in der Türkei“, sagt Röspel. Die Meinungs- und damit die Pressefreiheit sei ein hohes Gut und ein Grundpfeiler der Demokratie, deshalb sei das unverhältnismäßige Vorgehen gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen des Putschversuches in der Türkei für ihn nicht tolerierbar.
Laut „Reporter ohne Grenzen“ sind derzeit 49 Journalisten in türkischer Haft, mehrere regierungskritische Zeitungen wurden verboten. Mit Deniz Yücel wurde nun der erste deutsche Journalist in der Türkei verhaftet. Ihm wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Datenmissbrauch und Terrorpropaganda vorgeworfen. Dabei habe er nur das getan, was die wichtigste Aufgabe eines jeden Journalisten sei, meint Röspel: „Er scheut sich nie, den Finger in die Wunden zu legen, aber er verschont dabei keine Seite.“ Gerade deshalb habe seine Arbeit in Deutschland dazu beigetragen, Vorurteile und Diskriminierungen offenzulegen und zu bekämpfen. Yücel habe – wie viele andere Journalisten auch – dadurch einen wichtigen Beitrag geleistet, dass es heute „eine große Gruppe selbstbewusster türkischstämmiger Deutscher gibt, die für die Freundschaft unserer beider Länder von größter Bedeutung ist.“
Die Abgeordneten appellieren in ihrem Brief, der Botschafter solle sich für die schnelle Freilassung von Deniz Yücel einzusetzen und ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen die freie Arbeit zu ermöglichen. Weiter heißt es: „Nur wenn wir mit offenem Visier über politische Ideen diskutieren und gelegentlich auch streiten, haben wir eine Chance, den Terrorismus zu besiegen.“