Schulkonsens in NRW - Sekundarschule wird konkret

Veröffentlicht am 10.10.2011 in Schule und Bildung

Sören Link (MdL)

Unter dem Titel "Der Schulkompromiss in Nordrhein-Westfalen - Auf dem Weg zur Sekundarschule" hatten die EN-Landtagsabgeordneten Hubertus Kramer und Dr. Reiner Bovermann gemeinsam mit dem SPD-Ortsverein heute ins Haus Ennepetal eingeladen. Am Abend wurde klar: Die Sekundarschule ist kein Kompromiss - Vielmehr haben die Minderheitsregegierung aus SPD und Grünen gemeinsam mit der CDU einvernehmlich einen Konsens gefunden. Auch die bunte Mischung der Gäste zeigte, dass das Thema keineswegs parteiideologisch gebunden ist.

So waren neben zahlreichen Mitgliedern der SPD-Ratsfraktion unter anderem auch Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, Vertreter von CDU und Grünen, Verwaltungsfachleute und Lehrer mehrerer Schulformen der Einladung gefolgt.

Im Namen des SPD-Ortsvereins begrüßte die stellvertretende Bürgermeisterin Anita Schöneberg die Gäste. Hubertus Kramer (MdL) führte auf das Thema hin und leitete auf den schulpolitschen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Sören Link (Duisburg) über. Dieser stellte in einem kurzweiligen Vortrag die Entstehung und Zielsetzung der Sekundarschule dar und antwortete später offen und kompetent auf die zahlreichen Fragen. Positiv war festzuhalten, dass scheinbar auch in Ennepetal schulpolitischer Konsens herrscht: Die Fragen waren alle sehr konstruktiv und auf die Praxis bezogen, es gab keinerlei ideologischen Diskurs.

Wilhelm Wiggenhagen brachte es auf den Punkt: "Die Sekundarschule passt zu Ennepetal wie die Faust aufs Auge, wir haben darauf gewartet."

Nicht nur hier vor Ort zeigt sich längerem der folgende Trend: Während die Gymnasien noch steigende Schülerzahlen verzeichnen, sind Hauptschulen und Realschulen teilweise im Bestand gefährdet. Eltern beklagen zudem häufig die frühe Festlegung auf die Schulform nach der vierten Klasse und die eher schlechte Durchlässigkeit der verschiedenen Schulformen.

Hieraus haben die Konsensparteien scheinbar eine Lehre gezogen und mit der Sekundarschule eine Antwort gefunden. Auch aus früheren Fehlern wurde gelernt: So soll die durchschnittliche Klassengröße wieder auf 25 Schüler abgesenkt werden. Zudem wird wie beim Erfolgsmodell offene Ganztagsschule auf Freiwilligkeit der Träger vor Ort gesetzt, keine Kommune bekommt die Lösung von oben herab aufgestülpt.

Dr. Reiner Bovermann schloss die Veranstaltung passenderweise mit einem Zitat aus den Eckpunkten zum Schulkonsens: "Im Mittelpunkt unserer Schulpolitik stehen die Kinder und Jugendlichen, nicht Strukturen.".

Elmar Herrmann, SPD-Ratsfraktion