Bericht vom SPD-Winterfrühstück

Veröffentlicht am 21.01.2020 in Ortsverein

Die Westfalenpost berichtete:

SPD stimmt sich auf die Wahl ein

Lobesworte für Imke Heymann beim Winterfrühstück. Verzicht auf eigenen BM-Kandidaten und Unterstützung der CDU-Amtsinhaberin wird (noch) nicht diskutiert

Hans-Jochem Schulte

Ennepetal Der Vorschlag der SPD-Oberen, bei der Kommunalwahl im September auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten zu verzichten und die bisherige Amtsinhaberin Imke Heymann (CDU) zu unterstützen, war am Sonntagmorgen Gesprächsstoff an den Tischen, aber offiziell diskutiert wurde er beim 15. SPD-Winterfrühstück im Voerder Schützenheim nicht. Die Besucher, die meisten hatten erst am Samstag von der Entscheidung der Vorstände der SPD-Gremien aus dieser Zeitung erfahren, folgten dem Wunsch des Fraktionschefs der SPD im Rat der Stadt Ennepetal, Volker Rauleff, und gaben ihre Meinung dazu nicht kund.

Mitgliederversammlung

Die Diskussion soll nun am Samstag, 21. März, in der Mitgliederversammlung zur Kandidatenaufstellung für die Kommunalwahl stattfinden soll. In dieser Versammlung geht es u. a. darum, ob die SPD Imke Heymann bei ihrer erneuten Kandidatur erstmals unterstützt. Der Landtagsabgeordnete Hubertus Kramer, der auch Vorsitzender des SPD-Unterbezirks ist, sprach am Sonntag beim Winterfrühstück unabhängig von seinem Parteiamt („der Unterbezirk greift nicht in die Arbeit der Partei in den Städten ein“, so Kramer) Lobesworte für Imke Heymann. „Ich habe sie als sehr kommunikativ, authentisch und kompetente Frau mit großer Bodenständigkeit kennengelernt“, sagte Hubertus Kramer. Die Zusammenarbeit mit ihr sei immer gut gewesen. „Daher halte ich die Beschlüsse der Ennepetaler SPD-Vorstände für konsequent“, ergänzte er. Es gelte, für breite Mehrheiten zu sorgen gegen eine „Zersplitterung im Stadtrat“. Hubertus Kramer berichtete noch von seiner Arbeit im Kommunalausschuss des Landtages.

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt, Volker Rauleff, berichtete, dass sich die Vorstände der Ennepetaler SPD-Gremien (es handele sich um 15 Frauen und Männer) einstimmig für die Unterstützung von Imke Heymann ausgesprochen hätten. Wie berichtet, erwägt Imke Heymann die CDU zu verlassen, um parteiunabhängig als Bürgermeisterin arbeiten zu können. Mit Blick auf die Mitgliederversammlung im März rief Volker Rauleff zur Geschlossenheit auf. „Lasst uns zusammenstehen“, appellierte Rauleff an die zahlreichen Frühstücksteilnehmer. Auch der 2.Vorsitzende der Ennepetaler SPD, Oliver Teske, (er vertrat den verhinderten Vorsitzenden Christian Zink) rief wie die Juso-Vorsitzende Janine Schulze zur Geschlossenheit auf.

Schulze, die für das „Ruhrparlament“ (Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr) kandidieren soll (das „Ruhrparlament“ wird erstmals bei einer Kommunalwahl direkt gewählt - die Red.) sprach sich in ihrer Rede dafür aus, langfristig zu denken und dabei auch „Träume für Ennepetal“ mit den Bürgern zu erarbeiten.

Volker Rauleff betonte noch einmal, dass es der SPD-Fraktion in der nun ablaufenden 6-jährigen Wahlperiode gelungen sei, fast alle Punkte aus dem Wahlprogramm des Jahres 2014 zu erfüllen. In diesem Zusammenhang stellte Rauleff würdigend ein Umdenken in der Stadtverwaltung fest. Über die eigene Fraktion urteilte er: „Wir haben die Fachleute, wir diskutieren in den Ausschüssen und haben das Heft des Handelns in die Hand genommen!“

Einen Seitenhieb gab Rauleff in Richtung FDP, die kürzlich - wie berichtet - die SPD kritisierte. „Die FDP diskutiert ja mit, aber dann enthält sie sich“, so die Feststellung des SPD-Fraktionschefs. Er verkündete noch, dass ein Solebecken („Anitas Solebecken“, so Rauleff, denn Anita Schöneberg setzt sich seit vielen Jahren dafür ein) im derzeit entstehenden Naturbad im Freibad Ahlhausen errichtet wird. Und zur Umweltschutzdiskussion meinte Rauleff: „Wir haben keinen Notstand. Wir arbeiten seit Jahren für Umweltschutz!“

In einem Punkte ruderte Rauleff zurück. Den in dieser Zeitung am Samstag veröffentlichten Satz mit Seitenhieb auf ehemalige Bürgermeister („Wir haben gemerkt, dass Imke Heymann nicht geklüngelt hat, nicht bis morgens früh in bestimmten Kellerbars gefeiert hat“) relativierte Rauleff. „Ich hab mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich habe mit allen Bürgermeistern gut zusammengearbeitet!“

(c) Westfalenpost