Ein bewegtes Leben - Film über Giuseppe Bianco begeistert Premierenpublikum

Veröffentlicht am 26.10.2017 in Allgemein

„Man nennt mich auch Pino“. So lautet der Titel des Films, den der Ennepetaler Filmemacher Horst Groth über Giuseppe Bianco gedreht hat. Und die Zuschauer, die zur Premiere ins Haus Ennepetal kamen, wissen nun auch, was es mit dem Spitznamen auf sich hat. Aus Pipo wurde Pino, als Giuseppe mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester aus Sizilien nach Voerde kam. Der Vater arbeitete schon länger bei Dorma und holte die Familie nach, als er eine Wohnung in Oberbauer gefunden hatte.

Horst Groth lässt Giuseppe Bianco ausführlich selbst zu Wort kommen, hat außerdem viele Zeitzeugen und Weggefährten befragt und den Lebensweg des „Gastarbeiterkindes“ detailreich nachgezeichnet. Für die Ankunft nach der weiten Reise von Messina drehte Groth die Einfahrt eines historischen Zuges in den Hagener Hauptbahnhof, sorgsam darauf bedacht, dass keine Smartphones oder moderne Polizeiuniformen ins Bild gerieten. Für die Schulzeit schlüpfte ein Junge in Pinos Rolle, von dem Giuseppe sich hervorragend getroffen fühlte.

Hans-Jochem Schulte erzählte aus der Zeit, in der Giuseppe Bianco als Streitschlichter im Jugendzentrum wirkte; Uwe Schumacher erinnerte an die Initiative gegen Ausländerfeindlichkeit und die Sportbegeisterung; Altbürgermeister Michael Eckhardt kommentierte den Einsatz für die Sportplätze in Rüggeberg und am Tanneneck, und der SPD-Ehrenvorsitzende Peter Schnurbusch berichtete vom politischen Engagement des Sozialdemokraten, der sich für die Gründung des Ausländerbeirats und später als Ratsmitglied auch erfolgreich für den Integrationsrat starkmachte.

Ein bewegtes Leben, das Horst Groth im Film verewigt hat. „Ich mach’ sie unsterblich“, sagte der Filmemacher, als er zum ersten Mal mit Giuseppe Bianco über die Idee sprach. Anlass war die Verleihung des VHS_Integrationspreises 2016, bei der dem gebürtigen Sizilianer der Sonderpreis für sein Lebenswerk zuerkannt worden war. Dann folgte ein Jahr Dreharbeiten. Deren Ergebnis nahm das Publikum im Hörsaal des Hauses Ennepetal begeistert auf. Viel Beifall erhielten auch der Moderator Tom Hoppe und Conny Born-Maijer, die mit zwei Gesangseinlagen den Abend bereicherte.