Das Grundgesetz verpflichtet den Staat in Artikel 3, die
Gleichberechtigung von Frauen und Männern durchzusetzen und
Benachteiligungen zu beseitigen. Daran erinnert der heimische
SPD-Bundestagsabgeordnete René nicht nur am heutigen (8. März)
Internationalen Frauentag.
„Wir wollen Gesetze, die zeitgemäße Rollenbilder von Frauen und Männern
unterstützen“, fordert Röspel. Auch wenn gerade die SPD in der Großen
Koalition in den vergangenen Jahren beispielsweise mit dem Elterngeld,
der Quote für Frauen in Führungspositionen, dem gesetzlichen Mindestlohn
und dem Rückkehrrecht auf vorherige Arbeitszeit viel dafür getan habe,
werden Frauen noch immer durchschnittlich schlechter bezahlt, steigen
familienbedingt öfter und länger aus dem Job aus, steigen überwiegend in
Teilzeit wieder in den Job ein, und das nicht selten unterhalb ihrer
Qualifikation. Das wirke sich verheerend auf die Alterssicherung von
Frauen aus: So bekommen Frauen am Ende ihres Erwerbslebens nur halb so
viel Rente wie Männer, erläutert Röspel: „Unsere aktuellen Vorschläge
für eine Grundrente gehen diese Ungleichheit an. Zu 75 Prozent werden
Frauen davon profitieren: Vor allem Frauen, die ihre Erwerbstätigkeit
wegen ihrer Kinder einschränken mussten und deshalb nicht ausreichend
für ihre Alterssicherung vorsorgen konnten.“ Von der Grundrente
profitierten auch Frauen, die jahrzehntelang zu Niedriglöhnen arbeiten
mussten.
Gleichzeitig müsse aber weiter daran gearbeitet werden, dass Frauen über
den gesamten Lebensverlauf hinweg die gleichen Chancen wie Männer auf
einen gut bezahlten Job und letztlich auf eine eigenständige und
auskömmliche Alterssicherung haben, fordert Röspel: „Es ist allerhöchste
Zeit, dass wir die sozialen und die Gesundheitsberufe aufwerten, denn es
ist nicht plausibel, dass eine Arbeit mit so hohen Anforderungen und so
großer Bedeutung für die Gesellschaft so gering entlohnt wird.
Die SPD-Bundestagsfraktion wolle auch dringend etwas gegen den geringen
Anteil von Frauen in den Parlamenten tun. Der Frauenanteil im Deutschen
Bundestag sei 2019 mit 30,7 Prozent so niedrig wie seit knapp 20 Jahren
nicht mehr. „Unsere Antwort darauf ist ein Paritätsgesetz. Denn schon
bei der Quote für Führungspositionen in der Privatwirtschaft haben wir
gesehen: Wer auf Freiwilligkeit setzt, verteilt nur weiße Salbe. Nur per
Gesetz machen Männer Platz für Frauen, die mindestens genauso gut dafür
geeignet sind wie sie selbst“, betont Röspel. Die ohnehin anstehende
Wahlrechtsreform sei dafür der richtige Moment.