Hausaufgabenhilfe des Kinderschutzbundes muss finanziell honoriert werden.

Veröffentlicht am 16.11.2007 in Schule und Bildung

Der Kinderschutzbund Ennepetal übernimmt in ehrenamtlichem Engagement mehr und mehr staatliche Aufgaben. Das muss nach Meinung der SPD thematisiert und vor allen Dingen auch honoriert werden.

Die schulpolitische Sprecherin der SPD, Anita Schöneberg, beantragte daher in der Sitzung des Schulausschusses am 15.11.2007,

5000 Euro im Haushalt 2008

für den Kinderschutzbund zur Lern- und Hausaufgabenhilfe bereit zu stellen.
Die Mehrheit aus CDU und FDP lehnte das ab, u. a. mit der Begründung von Herrn Drabent aus der CDU-Fraktion, dass "dann immer mehr und mehr Forderungen des Kinderschutzbundes kämen und sich die Ansprüche aufblähen würden". Das widerlegte Anita Schöneberg. Die SPD möchte den Erfolg der ehrenamtlichen Arbeit - wie ihn die Schulleiterinnen der Grundschulen bestätigen - honorieren. "Das wirkungsvoll geleistete Engagement gegen Bildungsarmut und für Chancengleichheit" müsste nach Sicht der SPD sogar so weit unterstützt werden, dass die gesamten Kosten von der Stadt übernommen werden. Die positiven bildungs- und sozial-, familien- und jugendpolitischen Auswirkungen kann jede/r erkennen, der auch bereit ist, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

Die Lern- und Hausaufgabenhilfe des KSB läuft außerhalb von OGGS und sonst. Betreuungseinrichtungen.

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Eine Lern- und Hausaufgabenhilfe wird seitens des KSB seit sicherlich 20 Jahren angeboten. Ziel der Maßnahme ist die Förderung in- und ausländischer Kinder im Grundschulalter, wobei die Maßnahme kostenlos ist.

Der KSB erhält für dieses Projekt keinerlei öffentliche Mittel, das Engagement finanziert sich allein durch private Spenden und den Verkaufserlös des Ladens. Was zunächst einmal an einigen Grundschulen, sowie in den städtischen Übergangswohnheimen angeboten wurde, findet heute zentral im Bärti statt. Bis zum Sommer 2007 betreuten der KSB hier an drei Tagen der Woche bis zu 25 Kinder mit 3-4 Honorarkräften.

Nun erreichen den KSB in den vergangenen Wochen immer häufiger Anfragen von Schulleiterinnen, die um eine Hausaufgabenhilfe (außerhalb der OGS) an ihrer jeweiligen Einrichtung bitten. Einige Schulen berichteten uns von einem großen Bedarf, der jedoch schon aufgrund der räumlichen Entfernung zur Südstraße, nicht in den Räumen des KSB gedeckt werden könnte.

Mit einem Pilotprojekt startete der Kinderschutzbund nun eine Hausaufgabenhilfe "vor Ort" in den Grundschulen Rüggeberg und Büttenberg. Weitere Schulen haben ihren Bedarf signalisiert, so dass der KSB darum bemüht ist, ab Anfang 2008 rund 100 Kinder an den verschiedenen Grundschulen mit einer zusätzlichen Förderung in der oben beschriebenen Art zu versorgen.

Die anfallenden Kosten hierfür werden sich auf monatlich rund 850 Euro (120 Stunden /Monat, d. h. 5 Schulen mit je 2 Honorarkräften für je 2 Wochentage á 1,5 Stunden) belaufen. Dabei erhalten die Kräfte keinerlei Entschädigung für Fahrtkosten. Bei den heutigen Spritpreisen ist das für das Engagement von Schüler/inenn und Student/innen aus Sicht der SPD nicht in Ordnung.

Insgesamt kostet die Leistung den Kinderschutzbund ca. 10.000 Euro im Jahr. Die SPD hat für zunächst ein Jahr 5000 Euro beantragt, um danach zu sehen, wie die Entwicklung voran geschritten ist.

Die Schulen bestätigen den Erfolg dieser Arbeit und das damit wirkungsvoll geleistete Engagement gegen Bildungsarmut und für Chancengleichheit.

Insofern ist eine Ablehnung des Ansinnens nicht nachvollziehbar. Die SPD-Fraktion wird im Rahmen der Haushaltsplanberatungen erneut das Thema aufgreifen und für eine Unterstützung des Kinderschutzbundes werben.