Im vergangenen Jahr hat die schwarz-gelbe Koalition dem Datenschutz
einen schweren Schlag versetzt: Auskünfte von Bürgerinnen und Bürger
sollten zu Zwecken der Werbung oder des Adresshandels ohne vorherige
Einwilligung der Betroffenen genutzt werden können. „Wir sind
erleichtert, dass auf Druck der SPD-Bundestagsfraktion und der
SPD-geführten Länder das Melderechtsdesaster von CDU/CSU und FDP jetzt
endlich abgewendet werden konnte“, freut sich der heimische
SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel.
Die Bundesregierung hat nach Ansicht von Röspel „wiederholt die
Interessen eines Lobbyvereins – in diesem Fall die der
Adresshandelslobby – über das öffentliche Interesse und Gemeinwohl
gestellt.“ Dabei habe sie offensichtlich nicht mit einem solch starken
Gegenwind aus der Öffentlichkeit und den Oppositionsparteien gerechnet.
Ende Februar habe die Merkel-Regierung dem Druck nachgeben müssen und es
sei ein Kompromiss von Bund und Ländern für ein neues Melderecht auf den
Weg gebracht worden.