SPD-Ehrenvorsitzender Peter Schnurbusch einstimmig gewählt!

Veröffentlicht am 02.07.2012 in Ortsverein

SPD-Ehrenvorsitzender Peter Schnurbusch mit bekannten SPD-Mitgliedern

Beim 1. politischen Dämmerschoppen der SPD Ennepetal am Freitag, 29.6.2012, wurde SPD-Urgestein Peter Schnurbusch auf Vorschlag von Volker Rauleff, SPD-Fraktionsvorsitzender in Ennepetal, einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

"Diese sehr emotionale Veranstaltung war ein würdiger Rahmen für die besondere Ehrung der SPD für Peter Schnurbusch", so SPD-Parteichef Christian Zink.

"Schön, dass über 70 Genossinnen, Genossen und Gäste unserer Einladung gefolgt waren. In gewohnt familiärer Atmosphäre wurde Peter Schnurbusch Ehrenvorsitzender der Ennepetaler SPD, und es wurde - wie es sich für eine funktionierende Partei gehört - über die aktuelle Situation in der Ennepetaler Kommunalpolitik philosophiert. Die Jusos baten um Unterstützung ihrer Petition zum Verbot der NPD und der SPD-Chor Ennepetal gab einen kulturellen Rahmen für unsere Veranstaltung. Ich bin richtig stolz!"

Der Geschäftsführer der Ennepetaler SPD, Uwe Schumacher, hielt die Laudatio für Peter Schnurbusch: "Es hat mir richtig Vergnügen bereitet, unserem lieben Peter diese Rede zu schreiben", so Uwe Schumacher.

Lesen Sie hier die Rede von Uwe Schumacher für den neuen SPD-Ehrenvorsitzenden Peter Schnurbusch:

Laudatio zur Wahl von Peter Schnurbusch zum Ehrenvorsitzenden des SPD-Ortsvereins Ennepetal

 

Liebe Genossinnen und Genossen, vor allem aber lieber guter langjähriger Freund und Weggefährte Peter Schnurbusch,

 

ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freue, heute Abend hier an deinem ganz speziellen Ehrentag im Namen des Vorstandes unseres SPD-Ortsvereins wenigstens ein paar winzig kleine Geheimnisse über dich lüften zu dürfen, die vielleicht noch nicht jeder in Milspe, Rüggeberg, Oberbauer, am Büttenberg, in Voerde oder gar in Hasperbach kennt.

Immerhin bist du schließlich einer der wenigen Genossen, dessen Auszeichnung im wahrsten Sinne des Wortes zeitgleich sowohl dem Vorstand als auch der Fraktion gleichermaßen am Herzen gelegen hat, und ich finde, eine solch große und vor allem einmütige Wertschätzung, die dir dadurch zuteil wird, ist an dieser Stelle zumindest auch einmal erwähnenswert.

Tja, und da ist es dann wohl auch angebracht, diesem Peter Schnurbusch, der sich, wie es in seiner Urkunde so schön heißt, „in herausragender Weise um das Wohl seiner SPD sowie unserer Stadt Ennepetal verdient gemacht hat“, mal etwas genauer auf den Zahn zu fühlen.

Zunächst einmal ist es ja wohl klar, dass nur ein waschechter Ennepetaler die Funktion eines Ehrenvorsitzenden des Ortsvereins einer solchen Stadt bekleiden kann, die aus dermaßen vielen Ortsteilen mit mindestens ebenso vielen ganz speziellen Traditionen und kulturellen Eigenarten besteht, weil hier naturgemäß ein großes Einfühlungsvermögen sowie ein gewisses Fingerspitzengefühl für die jeweiligen lokalen Befindlichkeiten erforderlich sind. Aber da brauchen wir uns bei dir, Peter, bestimmt keine Sorgen zu machen, denn durch deine Eltern, die schließlich aus Oberbauer und aus der Voerder Quabecke stammen sowie durch die nachweisbare Tatsache, dass du selbst in der Südstraße in Milspe geboren und aufgewachsen bist, vereinigst du schon gleich drei Ortsteile auf einmal in dich und hast zudem schon von Kindesbeinen an den angeblich unüberwindlichen Gegensatz zwischen Milspe und Voerde ad Absurdum geführt.

Nun ja, und dass es dir, wenn’s drauf ankommt an Durchsetzungsvermögen nicht mangelt, hast du schließlich bei etlichen Diskussionen und Auseinandersetzungen mit den politischen Gegnern im Rat und den städtischen Ausschüssen über viele Jahre hinweg unter Beweis gestellt. Auch diese lobenswerte Eigenschaft wurde dir anscheinend bereits in die Wiege gelegt, denn wer schon in einem reinen Arbeiterviertel wie der Südstraße unter lauter Rabauken aufwächst, dem wurde sicher in dieser Beziehung einiges abverlangt. Wie sagtest du noch, wie die Gegend deiner Jugend genannt wurde? Das war die „Kreta“, nicht wahr? Und wie hieß es damals? „Kreta, Fuhr und Schacht, da nimm dich vor in Acht!“

„Ehrgeiz und Ausdauer“ – das ist auch so eine Eigenschaft, die man dir zu Recht nachsagen kann. Jedenfalls hast du beides in deinem Leben immer wieder bewiesen, sei es, dass du nach deiner Maschinenschlosser-Lehre über den 2. Bildungsweg auch noch deinen Industriekaufmann gemacht hast, oder sei es, dass du insgesamt 47 Jahre und 2 Monate der Gevelsberger Firma Peddinghaus treu geblieben bist und daneben übrigens seit 1962 der IGM angehörst. Keine Bange, zu der SPD komme ich gleich, denn das ist schon noch ein ganz besonderes Stückchen.

Aber zurück zu Peddinghaus, denn das bringt uns zu dem Aspekt „Führungsqualität“. Es war damals ein Aufsehen erregendes Ereignis, als die Familie Peddinghaus ihre Traditionsfirma an die Wand gefahren hatte Und ich glaube, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Not der vielen Betroffenen noch viel größer gewesen wäre, wenn es unserem Peter als dem damaligen Betriebsratsvorsitzenden nicht gelungen wäre, mithilfe der IG-Metall und Bürgschaften des Landes den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen und die Firma als Betriebsleiter weiterzuführen. Dass fünf Jahre später die Peddinghaus-Nachkommen nach entsprechendem Gekungel mit den Banken und anderen Verantwortlichen hinter Peters Rücken einen Rückkauf der Firma erwirkt haben, steht natürlich auf einem anderen Blatt, das der real existierende Kapitalismus in diesem Land geschrieben hat. Peter hat jedenfalls mit denen nicht mehr weiter zusammenarbeiten können und ist danach ausgeschieden und kurz darauf in Rente gegangen.

Nun aber zu deinem Leben in und für die SPD sowie für dein Ennepetal: Tja, in Peters Fall könnte man auch sagen: „Aller Parteieintritt fällt schwer“, wobei ich natürlich davon ausgehe, dass so etwas heute ganz bestimmt nicht mehr vorkommt.

Als Peter nämlich 1962 in die IG-Metall eintrat, war es noch üblich, dass dies praktisch mit der SPD-Mitgliedschaft gekoppelt wurde. Und so hat auch unser Peter brav einen Aufnahmeantrag an die Partei gestellt – und nichts mehr davon gehört. Das aber wiederum führt uns zu dem Aspekt „Beharrlichkeit“, denn Peter stellte immer wieder einen Aufnahmeantrag nach dem anderen, bis ihn eines Tages der damalige IG-Metall-Bevollmächtigte, Hans Hirsch, gefragt hat: „Warum bist du eigentlich nicht in der SPD?“

Peters Antwort lautete darauf ebenso provozierend: „Ich glaube, die wollen mich nicht!“

Danach hat Hans Hirsch die Sache dann persönlich in die Hand genommen und Peters Antrag selbst auf den Weg gebracht, und siehe da: Im Jahre 1982 ist es Peter endlich gelungen, in die SPD aufgenommen zu werden.

Ab Mitte der 80-iger wurde es dann ernst, als ihn der damals noch existierende Stadtverband, wie man so schön sagt, „in die Pflicht nahm“, was uns zu einer weiteren Charaktereigenschaft führt, die ein rechtschaffener Ehrenvorsitzender genauso wie die anderen bereits von mir erläuterten vorweisen können sollte, und zwar die „Gefolgschaftstreue“.

Die Definition dieser durchaus nicht negativ zu wertenden Eigenschaft ist ein wenig schwierig, aber die früher häufiger vorkommende Bezeichnung „Parteisoldat“ trifft es sicherlich nicht ganz. Bei Gefolgschaftstreue gegenüber der SPD geht es eigentlich mehr darum, in eine Position hineingestellt zu werden, um dann aber die Chance zu nutzen, zum Wohle und für das Ansehen der Partei möglichst mehr daraus zu machen, als zuvor zu erwarten gewesen wäre. Und genau das hat Peter in seiner mittlerweile fast dreißig Jahre währenden Funktionärsarbeit getan. Zudem stand er immer bereit, wo er gebraucht wurde, ob als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, als Rats- und Vorstandsmitglied oder als Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes, der Vorläuferorganisation unseres heutigen Ortsvereins. Allerdings, und auch das ist ihm hoch anzurechnen, tat er all dies stets mit seinem eigenen Kopf, oder sollte ich besser sagen, Milsper Dickschädel? Dabei erkannte er schon früh die Zeichen der Zeit und war immer offen für Veränderungen, die uns gerade heute zugute kommen, wo die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, wie unsere früheren ausländischen Mitbürger jetzt so schön plakativ auf „Neu-Latein-Deutsch“ genannt werden, wichtiger den je wird. Das beste Beispiel dafür ist für mich, dass er gleich nach Einführung des kommunalen Wahlrechts für EU-Bürger unseren Genossen Pino, bzw. Giuseppe Bianco, mit ins Boot der Ennepetaler SPD geholt hat. Ich glaube, bis auf den heutigen Tag ist er noch immer der einzige EU-Bürger im ganzen Ennepe-Ruhr-Kreis, der seit vielen Jahren im Rat der Stadt seiner Wohngemeinde sitzt.

Tja, der einzige Aspekt, der nun noch fehlt, aber nichtsdestotrotz gerade auch in sozialdemokratischen Kreisen zumindest für einen Ehrenvorsitzenden in unserer Gegend unverzichtbar ist, wäre die „Begeisterung für den Sport“, und auch hier kann unser Peter zweifelsohne kräftig punkten. Immerhin war er schon beim CVJM als begnadeter Faustballspieler so erfolgreich, dass er jener legendären Mannschaft angehörte, die 1965 in Nürnberg die Deutsche Meisterschaft gewann. Nun ja, und als leidenschaftlicher Fußballfan drückt er auch heute noch stets seiner Bundesligamannschaft die Daumen.

Allerdings ist das aber auch sein einziges Manko, denn dummerweise teilt sich der überwiegende Teil der Klutertstädter Fußballgemeinde in Anhängern von zwei Doppelfarben auf, die gegensätzlicher nicht sein können, und so wird er es wohl trotz seines ansonsten ausgleichenden Wesens nie beiden recht machen können. Denn Peters Fußballhimmel war und ist nun mal schon immer blau-weiß gewesen. Dementsprechend schwierig gestaltete sich dann auch die letzte Probe unseres SPD-Chores, aber letztlich war die andere Fraktion unserer Sangesgenossinnen und –genossen doch bereit, nur für dich, lieber Peter, an deinem Ehrentag ein großes Opfer zu bringen und ausnahmsweise ein einziges Mal über ihren schwarz-gelben Schatten zu springen.

Daher möchte ich jetzt auch schließen und dir im Namen des gesamten Vorstandes des SPD-Ortsvereins Ennepetal noch einmal von ganzem Herzen zur Wahl zu unserem Ehrenvorsitzenden gratulieren, damit der Chor dir zum Abschluss dein ganz persönliches „Schalke-Lied“ singen kann.

Uwe Schumacher am 29. 06. 2012, Geschäftsführer der SPD Ennepetal