„Doppelpass“ erleichtert Integration

Veröffentlicht am 02.01.2015 in MdB und MdL

In Deutschland geborene und aufgewachsene Kinder ausländischer Eltern müssen sich nicht mehr zwischen der deutschen Staatsbürgerschaft und der ihrer Eltern entscheiden. Damit ist der Doppelpass in Deutschland für viele junge Erwachsene Realität, freut sich der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel.
Das bisherige Recht zwang in Deutschland geborene Kinder mit einem weiteren, ausländischen Pass mit 18 Jahren zu einer Entscheidung zwischen der deutschen und der durch Abstammung erworbenen Staatsangehörigkeit der Eltern. Wer sich bis zum 23. Geburtstag nicht entschied, verlor den deutschen Pass. Betroffen waren junge Erwachsene, die ab den 1990-er Jahren geboren wurden. „Diese Optionspflicht ist nun für die allermeisten der Betroffenen entfallen“, erläutert Röspel: Wer bis zum 21. Geburtstag mindestens acht Jahre in Deutschland gelebt oder sechs Jahre in Deutschland eine Schule besucht oder einen deutschen Schulabschluss erworben oder eine Ausbildung in Deutschland absolviert hat, darf beide Staatsangehörigkeiten behalten.
Mit dem Doppelpass habe die SPD gegen den Willen von CDU/CSU einen weiteren Schritt zu einer modernen Gesellschaft in den Koalitionsvertrag verhandelt, erinnert Röspel, „eine weiter gehende Regelung wird vom Koalitionspartner leider abgelehnt!“ Dennoch hätten viele Menschen in unserem Land auf diese Erleichterung gewartet. Denn ohne die doppelte Staatsbürgerschaft wären in den nächsten Jahren 400 000 junge Menschen zu der schwerwiegenden Entscheidung gezwungen worden, sich zwischen ihren Eltern und ihrer Heimat zu entscheiden. Die Optionspflicht habe den jungen Menschen signalisiert, nicht vollständig dazu zu gehören. „Sie waren Deutsche unter Vorbehalt“, meint Röspel, „dieses zentrale Integrationshemmnis haben wir nun endlich abgeschafft.“