Finanzielle Belastung besonders oft Grund für Studienabbrüche

Veröffentlicht am 24.01.2010 in MdB und MdL

Die Abbrecherquote von Studierenden an den deutschen Hochschulen liegt nach der neusten Studie des Hochschulinformations-Systems (HIS) bei rund 21 Prozent. „Das ist unverändert hoch und bildungspolitisch inakzeptabel“, meint der heimische SPD Bundestags-abgeordnete René Röspel: „Ungewollte Studienabbrüche durchkreuzen die Lebensplanung junger Menschen und vergrößern die Fachkräftelücke in Deutschland weiter.“ Die Studie zeige, dass die Bildungspolitik in der Pflicht bleibt, sowohl die Studienbedingungen zu verbessern als auch die Bildungsförderung weiter für alle auszubauen.

Laut der Studie gaben 19 Prozent aller Studienabbrecher an, dass finanzielle Probleme den Hauptgrund für den Abbruch darstelle. Als einer von mehreren Gründen für den Abbruch geben sogar über 50 Prozent aller Studienabbrecher finanzielle Probleme an. An den Fachhochschulen liegt die Abbrecherquote aus finanziellem Grund sogar bei 27 Prozent. Begründet wird das in der Studie damit, dass an Fachhochschulen mehr Menschen aus einkommensschwächeren und bildungsferneren Elternhäusern studieren sowie Menschen, die auf dem zweiten Bildungsweg zum Studium gekommen sind. „Das ist besonders erschreckend, trifft es hier doch Menschen, die sowieso schwierigere Anfangsbedingungen haben“, meint Röspel.
Die Studie zeige einmal mehr, dass Studiengebühren ungerecht sind und unserer Gesellschaft schaden. „Das darf nicht sein“, so Röspel und fordert: „Der richtige Weg wäre auf Studiengebühren ganz zu verzichten, so wie es die SPD seit langem fordert und die FernUniversität in Hagen praktiziert.“ Schavans und Pinkwarts Stipendienprogramm gehe ebenfalls an der Realität vorbei. Was wir jetzt hingegen bräuchten, sei die Erhöhung und Verbesserung des BAföGs. Insofern gehe die Ankündigung der Bundesregierung, das BAföG zu erhöhen, in die richtige Richtung. Das reiche aber noch lange nicht, solange Studiengebühren junge Menschen vom Studium abhalten oder zum Abbruch zwingen.