Röspel: Immer weniger Betriebe bilden aus

Veröffentlicht am 18.03.2013 in MdB und MdL

Lediglich 21,7 Prozent aller deutschen Unternehmen bilden noch aus. Das
werde mit dem Berufsbildungsbericht 2013 bestätigt, sagt der heimische
SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel. Damit zeige sich ein großer
Widerspruch: Auf der einen Seite werde die Berufsbildung als
Exportschlager und als Garant gegen Jugendarbeitslosigkeit gerühmt, auf
der anderen Seite bilden so wenig Unternehmen wie seit 1999 nicht mehr aus.
Laut „Ausbildungspakt“ wolle die deutsche Wirtschaft jährlich 30 000
Ausbildungsbetriebe neu einwerben, weiß Röspel, „dass sich aber
gleichzeitig eine höhere Zahl von Unternehmen aus der Ausbildung
verabschiedet, wird verschwiegen.“ Die SPD-Bundestagsfraktion lehne die
Forderungen nach einjährigen oder mehr zweijährigen Ausbildungen ab.
Rund 80 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber auf dem Ausbildungsmarkt
hätten mindestens einen Hauptschulabschluss. „Sie brauchen keine
Schmalspurausbildung, sondern voll qualifizierende Ausbildungen“,
fordert Röspel.

Wenn es noch an der einen oder anderen Stelle hake,
könne immer auf ausbildungsbegleitende Hilfe zurückgegriffen werden.
Als die „Sicht eines Spitzenfunktionärs und nicht der Betriebe vor Ort“
sieht Röspel die Äußerungen von DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin
Wansleben, dass die Verantwortung für das sinkende Lehrstellenangebot
bei den Bewerbern liege. Die SIHK und manche andere Industrie- und
Handelskammer sei bereits „viel weiter“ als ihr oberster Funktionär und
hätten erkannt, dass durch veränderte Aktivitäten und Kooperationen vor
Ort viel bewegt werden kann. Die Erfolge zeigten sich auch in Hagen und
im Ennepe-Ruhr-Kreis. Dort werden inzwischen wieder mehr
Ausbildungsplätze angeboten. „Diesen vor allem mittelständischen
Unternehmen und Handwerksbetrieben danke ich ausdrücklich für ihre
Anstrengungen“, sagt René Röspel. Den Fachkräftebedarf könne man nur
decken, wenn man Schulabgängern mehr Chancen bietet und sie nicht als
unfähig abstempelt.